„Wochenend und Sonnenschein und dann mit Dir im Wald allein ….“ Er wirkt wie eine kleine Zeitmaschine, man könnte glauben, die Comedian Harmonists zu hören und das kleine Glück der 20er Jahre zu genießen. 1926 war noch ein Boomjahr, der große Crash setzte erst 1928 ein, 1929 brach bekanntermaßen die Weltwirtschaft zusammen.Die seinerzeitigen Kinderreime sind heute noch hinlänglich bekannt: „ ein Kilo Blech, ein Döschen Lack, fertig ist der Hanomag“. Als „Kommißbrot“ gebranntmarkt, da er sehr an die Form der Armeebrote erinnerte. Die Berliner–Schnautze nannte ihn auch „rasender Kohlenkasten“. Das lesen der beiliegenden Betriebsanleistung versetzt uns in eine andere Zeit. Die Empfehlungen würden Ihnen heute einen satten Strafprozess einbringen. Auf Seite 11 des „Kleinauto Ratgeber“ von Hanomag steht geschrieben „ein Unfall ist innerhalb von 24 Stunden der Polizei zu melden“. Der Preis betrug damals 1.850 Reichsmark während der billigste normale 2 Sitzer, der Opel Laubfrosch, nicht unter 2.500 RM zu bekommen war. Obwohl das günstigste Angebot am Markt, waren diese Preise keineswegs für jeden erschwinglich, denn sie entsprachen 1 bis 2 Brutto-Jahresgehältern. Der Erfolg stellte sich damals ein, da er einen Kundenkreis umwarb, der bisher vom Automobilbesitz ausgeschlossen war. Es waren vor allem Motoradfahrer, Handlungsreisende und junge Paare, die an einem wettergeschütztem fahrbaren Untersatz interessiert waren. Die Geschichte dieses Volksfahrzeuges (O-Ton-Hanomag) ist uns erst seit Mitte der 50er Jahre bekannt. Sicher ist, dass ihm der Kriegseinsatz erspart blieb, denn Hanomag und viele andere Kleinfahrzeuge wurden nicht requiriert. Mitte der 50er wurde es dann schon lustiger. Der Pappdeckelbrief weist einen gewissen Herrn Peter Kraus, damals Werkzeugmacher in München, als Eigentümer aus. Gab es da nicht Filme in denen Peter Kraus und Heinz Erhardt gemeinsam auftraten und es ein Szene mit Heinz Erhardt im Kommißbrot gab? Wodurch übrigens klar wird, das es Innen recht geräumig ist. War das etwa dieses Auto? Vielleicht können kundige Leser uns hier weiterhelfen. Restauriert wurde das Fahrzeug bis 1997. Die Qualität der Restaurierung ist sehr gut und beinhaltete natürlich auch die Überarbeitung des Holzrahmens und der Holzräder. Wer sich bisher nicht mit der Technik des Kommißbrot befasst hat, wird überrascht sein, mit wie wenig Technik man flotte Fahrleistungen erzielen kann. Der Einzylinder-Viertakt-Motor verfügt über keinen elektrisch Anlasser, sondern wird, ähnlich einem Rasenmäher, manuell gestartet. Immerhin verfügt er über ein Dreiganggetriebe mit Rückwärtsgang, das die Kraft über eine Kette an die starre Hinterachse überträgt. Ein Differenzial gibt es nicht, hier helfen die schmale Spur und die schmalen Reifen. Dank der Starrachse reicht eine hintere Bremstrommel, durch Seilzüge betätigt, für Fahr- u. Feststellbremse aus. Vorne brauchte man keine Bremsen. Die beiden zusätzlichen Zusatzscheinwerfer und die elektrische Blinkanlage sind Zugeständnisse an die STVO. Das Fahrzeug wird natürlich TÜV frei und Zulassungsfertig geliefert.
Gern unterbreiten wir Ihnen ein Angebot zur Inzahlungnahme Ihres bisherigen Klassikers.
Finanzierung-Leasing-Vermittlung über AIL Classic Leasing – www.classic-leasing.de -möglich.
Änderungen, Irrtümer und Zwischenverkauf vorbehalten.
© 2024 Pyritz Classics GmbH in der Klassikstadt Frankfurt